Conrad von Rappard, ÖL/Lw., 1877/78, verschollen
Clara von Rappard, 1873

Conrad von Rappard wurde am 19. August 1805 als Sohn des Salinenbesitzers Johann Konrad von Rappard in Unna geboren. Er studierte Jura und war in Potsdam, Zehdenick und Posen juristisch tätig. 1838 wurde er Mitglied der berühmten Dichtervereinigung «der Tunnel über der Spree». Bis 1848 wirkte er als Landrichter und Regierungsstatthalter in Altlandsberg/Berlin, entwickelte ein neues Konzept des Braunkohleabbaus und bewirtschaftete zwei Rittergüter bei Berlin. Aus der ersten Ehe mit Franziska Richter gingen drei Söhne hervor. Sein politisches Engagement in der 1848er Revolution führte zur entscheidenden Wende: Ein Haftbefehl wegen verräterischer Umtriebe und die Verurteilung zum Tode ließen ihn in die Schweiz fliehen. Hier baute er sich eine zweite Existenz auf: Er wandte sich der Zoologie zu, gründete das Engellsche mikroskopische Institut in Wabern und siedelte Mitte der 1850er Jahre ins Berner Oberland über. Es folgten verschiedene touristische Großprojekte: 1855 Aufbau des Hotel Giessbach und Ausbau der Dampfschifffahrt, 1858 Gestaltung des Rugen bei Interlaken zum Aussichtspark mit Kuranlage und Errichtung der eigenen Villa Rugen, 1859 Erwerb des Hotel «Jungfraublick». 1856 heiratete er Albertine Engell, 1857 wurde die Tochter Clara geboren. Conrad von Rappard pflegte enge Kontakte mit Politikern, Wissenschaftlern, Künstlern und Unternehmern, darunter Alexander von Humboldt, Hermann Grimm, Hermann von Helmholtz, Werner von Siemens, Heinrich Simon, Carl Hilty, Clara Schumann, Königin-Witwe Elisabeth von Preussen, u.a. 1871 wurde er begnadigt und zum Mitglied im Preussischen Reichstag ernannt. Am 7. Juni 1881 starb er an Herzversagen.

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